Rezension - {The Hate U Give - Angie Thomas}

""Ich bin stolz auf dich, Baby. Du bist so mutig. - Nein, bin ich nicht"
Ich kann ihren Blick nicht beschreiben, aber er gibt mir zu verstehen, 
dass sie mich besser kennt als ich mich selbst. 
Sie umfängt mich damit und wärmt mich von innen."

"The Hate U Give" hat mich sofort angesprochen, der Klappentext hörte sich so spannend an und dieses Thema beschäftigt mich, immer wenn es zu solchen Vorfällen kommt. Deswegen habe ich es gelesen und möchte hier ein bisschen darüber schreiben. Es gibt eigentlich viel was ich noch zu diesem Thema sagen möchte, aber das liest ja dann kein Mensch.
Also, viel Spaß mit dieser Rezension!
Anmerkung: (wenn ich hier im nachfolgenden von "Weiß" oder "Schwarz" schreibe, ist das nicht rassistisch gemeint)


Kurz zum Inhalt: 
Eines Abends sind die 16jährige Starr und ihr bester Freund Khalil auf einer Party, als plötzlich geschossen wird. Khalil und Starr flüchten von der Party und die beiden fahren im Auto davon, als sie von einem Polizisten angehalten werden. Kurz darauf wird Khalil vor Starrs Augen von diesem Polizisten erschossen. Da sie die einzige Zeugin ist, wird ihr plötzlich ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit zuteil.
Wie soll sie damit umgehen? Nur sie weiß was an diesem Abend wirklich geschah. Soll sie ihre Stimme erheben, und damit Gefahr laufen ihre gesamte Welt, die sich bei ihr zu Hause im "schwarzen Viertel" und an der "weißen Privatschule" abspielt, völlig aus den Fugen gleiten zu lassen?


Fazit:
Die Erzählung von Starr geht wirklich unter die Haut. Davon wie sie aufwuchs und wie schwierig ihr Leben in Garden Heights ist, in dem Schüsse, Straßengangs und Drogenabhängigkeit alltäglich sind.
Da gerät man schon ins Nachdenken. Denn das ist keine Fiktion, das ist für einige Menschen Realität.

Nicht nur Khalil hat Starr sterben sehen, auch ihre beste Freundin wurde mit 10 Jahren aus einem fahrenden Auto heraus erschossen.
Ihre Familie gibt ihr jetzt, nach Khalil Tod, nötigen Rückhalt. Ihre Eltern sorgen sich liebevoll um sie, die ganze Familie achtet aufeinander und beschützt sich. Mir ist diese Familie während des Buches sehr ans Herz gewachsen.

Angie Thomas hat in diesem Roman ein wahnsinnig präsentes und wichtiges Thema aufgegriffen.
Die Medien reißen sich um die Darstellung, es wird gedreht und gewendet. Und meistens geht es gut aus für die Polizei. Auf Kaution frei. Freigesprochen. Natürlich gehen diese Menschen nur ihrem Beruf nach. Aber leider häufen sich solche Vorfälle und es werden öfter als Weiße, Schwarze erschossen. Natürlich darf man hier nicht alles über einen Kamm scheren. Ja manche Menschen reagieren schnell aggressiv. Und ein Polizist muss auch sein eigenes Leben schützen. Das darf man nie vergessen. Dennoch lassen manche Videos und Zeugenaussagen keinen Raum für Zweifel. Das ist ein sehr heikles Thema, bei dem es viel um Angst und auch um Vorurteile geht.

"Leute wie wir werden in solchen Situationen zu Hashtags, aber Gerechtigkeit kriegen sie kaum einmal" (Starr)

Da Starr die Erzählerin ist, bekommt der Leser ganz viel von der "schwarzen" Welt mit. Vom Leben zuhause, von Vorurteilen gegenüber Weißen und Gepflogenheiten, die ich bisher noch nicht kannte.
Ich hätte dieses Buch gerne auf Englisch gelesen, da oft Slang verwendet wurde und auf Deutsch das etwas holprig klang. Aber insgesamt ist dieses Buch absolut lesenswert! Es hinterlässt zwar einen nachdenklichen Film im Kopf, aber das ist es definitiv wert!

Liebe Grüße, Anne❤️

""Das ist genau das, was Die von euch erwarten" sagt Mamma. "Zwei Kids aus Garden Heights, die sich aufführen, als hätten sie den Verstand verloren!"
Die. mit großem D. Es gibt Die, und Uns. Manchmal sehen Die aus wie Wir, und merken gar nicht, dass sie Wir sind."

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